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von Olaf Willenbrock
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Der "Tree Circus" in Bonfante Gardens in Kalifornien

Im "Tree Circus" sind Bäume zu sehen, die in kunstvoller Weise von Menschenhand geformt wurden. Der nachfolgende Text ist eine Übersetzung der Seite: www.gilroygardens.org/circus.html
Mehr Fotos über den "Tree Circus" finden Sie in der
Fotogalerie in der Kategorie Pflanzen.
Mehr Informationen über den "Tree Circus" können über die
Linksammlung erreicht werden.
 

Bonfante Gardens Family Theme Park,
Home of the Circus Trees

Ein erstaunliches Beispiel für menschliche Geduld und Phantasie, das früher als "Tree Circus" (Baum-Zirkus) bekannt war, ist von einem vergessenen Grundstück in den Bergen von Santa Cruz gerettet worden. Die Bäume sind zu einem neuen Zuhause in Gilroy, Kalifornien transportiert worden, wo sie jetzt der Mittelpunkt für den gärtnerisch orientierten  "Bonfante Gardens" Themenpark sind.

Die Sammlung der ungewöhnlichen Bäume ist weltweit bekannt. Zwischen 1940 und 1950 wurde sie mehrmals in Ripleys "Believe-It-or-Not" Life-Magazine sowie in anderen Publikationen in den Vereinigten Staaten und in anderen Teilen der Welt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dieses botanische Abenteuer begann in Hilmar, Kalifornien in den zwanziger Jahren, als der Landwirt Axel Erlandson (im Foto unten links), das natürliche Zusammenwachsen von zwei Platanen beobachtete. Sein erstes Hauptprojekt bestand aus dem Verbinden von vier jungen Platanen zu einer Kuppel, das er den "Vierbeinigen Riesen" (Four-Legged Giant) nannte (2 Fotos weiter unten). Mit komplizierten Pfropfungstechniken baute Erlandson seine Wunder aus lebendem Holz. Aufrechte Baumstämme wurden komplex und erhielten zusammengesetzte Formen wie Herzen, Blitze, gewebte Körbe und Ringe.

Erlandson behauptet, göttlich inspiriert zu sein und verbrachte über 40 Jahre seines Lebens damit, die Stämme und Äste der Bäume zu formen.  Er konnte die Zuwachsrate steuern, sowohl verlangsamen als auch beschleunigen und brachte dadurch seine Kunstwerke zur Perfektion. 1945 grub Erlandson ca. ein Dutzend seiner Bäume aus verpflanzte sie nach Scotts Valley, Kalifornien, wo er weitere natürliche Wunder erschuf.

Als er 1964 starb, hinterlies er 74 spektakuläre Bäume, ohne jemanden, der sich um sie kümmerte. Sie verwahrlosten und fingen an zu sterben. In der Mitte der 1970er Jahre startete der Architekt Mark Primack aus Santa Cruz das mutige Unternehmen, die Bäume zu retten. Er riskierte sogar seine Verhaftung, da er das Gelände zum Bewässern der Bäume unbefugt betreten musste. Er konnte viele Bäume am Leben halten und erregte schließlich die Aufmerksamkeit des Baumliebhabers Michael Bonfante. Er kaufte die Bäume für einen Themenpark, den er in Gilroy baute.

Für Bonfantes Park wurden 29 der erhaltengebliebenen gewundenen, gebogenen und spiralförmigen Platanen, Ahorne, Eschen und Korkeichen gerettet. Während des Winters 1984 wurden sie sorgfältig von Hand ausgegraben und eingepacket. Ihre Wurzeln wurden gestutzt, gewässert und gedüngt, um die Bäume wiederbeleben zu können. Am 10.11.1985 wurden sie über 50 Meilen über die Berge transportiert. Mehr als 20 öffentliche Stellen wurden beteiligt, um den Umzug in das neue Zuhause in Bonfante Gardens zu ermöglichen.

  
Dieser Baum ist der Basket Tree. Er besteht aus sechs Platanen, die an 42 Stellen zusammen gewachsen sind. Auf dem linken Foto ist er ungefähr sieben Jahre alt.

Mit einer Menge Liebe und ein wenig Glück, werden Axel Erlandsons Bäume auch weiterhin Kinder genauso wie Erwachsene beeindrucken, die das Talent und die Zeit würdigen können, die für die Erschaffung dieser Bäume nötig waren.

  
Das Foto links zeigt die "Doppelt bebrillte Platane" (Double Spectacle Sycamore), die langsam auf einen flachen Anhänger geladen wird. Das Foto rechts zeigt den "Vierbeinigen Riesen" (Four-Legged Giant).